Sind es 40.000 oder 25.000 Objekte, in den Medien kursieren unterschiedliche Zahlen?
Die unterschiedlichen Zahlen beruhen auf einer abweichenden Zählweise. Werner Nekes hat etwa auch einzelne Blätter von Grafik- oder anderen Serien mitgezählt, wenn er im Gespräch die Zahl von 40.000 Exponaten nannte. Die aktuellen Inventarlisten zählen solche Serien als ein Objekt. Diese Listen waren Grundlage der Begutachtung und des Kaufs.
Nach welchen Kriterien und wann wollen sie die Sammlung aufteilen?
Die Sammlung Werner Nekes soll EINE Sammlung bleiben. Jede der drei Institutionen erhält eine Auswahl an Exponaten, die die gesamte Sammlung im Sinne von Werner Nekes repräsentiert, Daher wird der Universal-Charakter der Sammlung an allen drei Standorten sicht- und nachvollziehbar sein. Darüber hinaus erhält jedes Haus in Zukunft jederzeit die Möglichkeit, Objekte, die sich in der Obhut eines der anderen Partner befinden, etwa für Ausstellungen auszuleihen. Eine gemeinsame digitale Plattform wird die Sammlung als Ganzes präsentieren und stellt größtmögliche Transparenz sicher. Eine gemeinsame Ausstellung zur Sammlung, begleitet von einer Publikation, wird kuratiert und geht weltweit auf Tour.
Wird die Sammlung nicht auseinandergerissen, wenn sie auf drei Partner verteilt wird?
Nein, das wird nicht passieren. Die klare Ansage ist: Eine Sammlung, drei Partner. Es wird eine gemeinsame Plattform geben, die die Sammlung als Ganzes zugänglich macht. Diese Plattform ermöglicht auch weiterhin den von Nekes gewünschten Dialog zwischen den einzelnen Objekten.
Hätte diese bedeutende Sammlung nicht zusammengehalten werden müssen?
Genau das wird sie ja. Die Finanzierung für den Ankauf zu stemmen, war eine große gemeinsame Kraftanstrengung. Wir haben die Sammlung dank unserer Förderer in Deutschland halten und als Ganzes retten können. Wir werden dafür sorgen, dass diese Sammlung nun in ihrer Gesamtidee der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, erhalten und bewahrt wird. Ursula Richert-Nekes hat im Sinne der Sammlung gehandelt, als sie sich gegen einen Verkauf ins Ausland oder einen Teilverkauf in Auktionen entschieden und uns als Käuferkonsortium ihr Vertrauen geschenkt hat.
Wann wird die digitale Plattform zugänglich sein?
Ein Förderantrag bei der DFG ist in Vorbereitung. Wie lange die Erschließung der 25.000 Objekte dauern wird, ist schwer zu sagen. Wir hoffen, damit zeitnah beginnen zu können. Es gibt allerdings für alle 25.000 Einzelobjekte bereits von Werner Nekes und Frau Richert-Nekes angefertigte Inventarverzeichnisse, die nach Objektart sortiert sind. Darin enthalten sind u.a Name des Objekts als auch eine Inventarnummer, eine Beschreibung, Hersteller oder Künstler sowíe die Maße. Damit müssen wir mit der Erschließung nicht bei Null anfangen, sondern haben bereits eine solide Grundlage, für die wir dankbar sind.
Wird die Sammlung durch die Aufteilung auf drei Partner der Öffentlichkeit entzogen?
Das Gegenteil ist der Fall. Die Sammlung war bisher eine Privatsammlung, die – jenseits der großen Ausstellungen – nur von wenigen Menschen betrachtet werden konnte. Erst jetzt, durch den Ankauf durch drei große, international renommierte Institutionen mit drei unterschiedlichen und sich ergänzenden mediengeschichtlichen Fachexpertisen, wird sie eine öffentlich zugängliche Sammlung, die u.a. in einer gemeinsam kuratierten Ausstellung weltweit on tour gehen wird. Exponate aus der Sammlung werden künftig in der Dauerausstellung des DFF in Frankfurt am Main, im Schaudepot des Filmmuseum Potsdam und in verschiedenen NRWMuseen gezeigt werden. Darüber hinaus kann jede/r von zu Hause aus auf EINEM Portal in der Sammlung recherchieren, anhand von Fotos und teilweise auch 3D-Scans. Das bedeutet: Große Transparenz, Zugänglichkeit aus der ganzen Welt und schonender Umgang mit den empfindlichen Objekten.
Wie ist es um den Zustand der Objekte bestellt?
Der gesamte Prozess, von der Begutachtung bis zum Umzug/Einlagerung ist von Experten begleitet und begutachtet worden. Im Zuge des Ankaufprozesses wurden drei Restauratoren beauftragt, den konservatorischen Erhaltungszustand zu prüfen. Alle drei Gutachter kamen zu dem Schluss, dass die Sammlung in einem guten Zustand ist.
Wie kam es zur Bildung des Konsortiums durch die drei Partner?
Das DFF, die Theaterwissenschaftliche Sammlung in Köln und das Filmmuseum Potsdam sind unabhängig voneinander nach dem Tod von Werner Nekes mit Ursula Richert-Nekes in einen Dialog über die Zukunft der Sammlung getreten. Durch die Vermittlung durch die KSL fand sich das Konsortium zusammen und konnte gemeinsam die Frage der Finanzierung klären.